Zurück
Permanent

Tell these people who I amIris Andraschek

Tell these people who I am

In der dreiteiligen Arbeit Tell these people who I am fräst die Künstlerin Iris Andraschek „Teppiche“ in Gehsteige des 7. Bezirks. Die Teppichmuster bergen Informationen über drei Frauenpersönlichkeiten: ihre Namen und Tätigkeiten, persönliche Notizen, Aussagen, Geschichten und Wörter. Iris Andrascheks Teppiche heben die Frauen aus der Anonymität heraus, benennen sie und stellen deren Geschichten anhand ihrer ehemaligen Wirkungsstätten dar. Als Titel hat Andraschek ein Zitat von Vally Wieselthier aus einem Telegramm an Franklin D. Roosevelt gewählt: „Tell these people who I am.“

Die Teppiche auf den Gehsteigen erinnern an:

Olly Schwarz (1877—1960), Stiftgasse 2, 1070 Wien
Frauenrechtsaktivistin, Pädagogin und Gründerin der Wiener Handelsschule für Mädchen und des „Athenaeums“, der Hochschule für Frauen. Zudem gründete sie 1916 die Zentralstelle für weibliche Berufsberatung und engagierte sich ab 1933 in der „Liga für Menschenrechte“. Bevor sie 1939 in die USA emigrierte, hatte Olly Schwarz in der Stiftsgasse 2 in einem damaligen Kriegslazarett Verwundete gepflegt.

Gisela von Camesina de San Vittore (1865—unbekannt), Lerchenfelder Straße 131, 1070 Wien
Pädagogin, geboren in Triest als Tochter eines österreichischen Beamten und zur Lehrerin ausgebildet. Nachdem sie als Fachlehrerin Unterrichtsanstalten in Dresden, Stuttgart und Berlin besichtigt hatte, rief sie 1884 in Wien ein ganz neues Unterrichtssystem ins Leben, um erwachsene Mädchen gewerblich auszubilden. Zwei Jahre später führte sie als erste Lehrerin in Europa Unterricht in Technologie, Hygiene und Krankenpflege ein und schrieb dazu eigene Lehrbücher. In Wien lebte Gisela von Camesina de San Vittore im Haus Lerchenfelder Straße 131.

Vally Wieselthier (1895—1945), Augustinplatz, 1070 Wien
Keramikerin, Bildhauerin, Designerin und Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte. In Wien geboren, begann sie mit 19 Jahren ein Studium an der Kunstschule für Frauen und Mädchen. Der Maler und Grafiker Kolo Moser, der Architekt und Designer Josef Hoffmann sowie der Keramikdesigner und Bildhauer Michael Powolny waren ihre Lehrer und Förderer. Noch während des Studiums begann Vally Wieselthier, für die Wiener Werkstätte zu arbeiten, die im Haus Neustiftgasse 32—34 ansässig war. Sie gab bald den Ton an unter dem Dutzend Frauen, die damals für den Stilwandel vom Jugendstil zum Art deco der 1920er-Jahre entscheidend waren. Nachdem Vally Wieselthier 1928 bei einer großen Kunstgewerbe-Ausstellung in New Yorks Metropolitan Museum viel Beachtung gefunden hatte, kehrte sie Wien den Rücken. Sie blieb in den Staaten, wo sie fortan die amerikanische Keramik wesentlich beeinflusste.

Ort

Olly Schwarz (1877—1960), Stiftgasse 2, 1070 Wien
Gisela von Camesina de San Vittore (1865—unbekannt), Lerchenfelder Straße 131, 1070 Wien
Vally Wieselthier (1895—1945), Augustinplatz, 1070 Wien

Weiterführende Info

Künstlerin
Iris Andraschek
*1963 in Horn (AT), lebt und arbeitet in Wien.
irisandraschek.com

Dieses Projekt wurde im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs als Siegerprojekt gekürt. Für mehr Informationen folgen Sie diesem Link:

ZUM WETTBEWERB

Zurück
Permanent

Tell these people who I amIris Andraschek

Zeitraum

Seit 13. Oktober 2011

Olly Schwarz
152 x 389 cm

Gisela von Camesina de San Vittore
129 x 218 cm

Vally Wieselthier
202 x 320 cm

Vermittlung - Veranstaltungen

Presse

Zu den Unterlagen