Im letzten Halbjahr vor dem Abriss der Parkgarage überzieht David Reumüller die komplette Außenhaut des Gebäudes mit einer grafischen Zeichnung und schafft damit ein Vexierbild zwischen realer und virtueller Raumlandschaft. Der interdisziplinär arbeitende Künstler verhüllt den Baukörper zunächst mit Stoff, fotografiert diese, um sie dann am Computer zu einer räumlich anmutenden Netzstruktur zu generieren, die schließlich mit Hilfe einer Projektion händisch auf den Wänden angebracht wird. Die rhythmisch zwischen Auflösung und Neuformation changierende Netzstruktur verwandelt die Garage in ein skulpturales Objekt, dem die Bedingungen von sich verändernder Zeit und Perspektive eingeschrieben ist. Wenn dann im Sommer neu gesetzte Pflanzen an den Wänden hochranken, entsteht eine weitere Realitätsebene. „So wird ausgerechnet kurz vor dem Abbruch das Verhältnis von Werden und Vergehen, Auftauchen und Verschwinden, Erinnerung und Zukunftsvisionen deutlich und öffentlich ins Bewusstsein gerückt, neu reflektiert und diskutiert.“ (Elisabeth Fiedler)
Ort
Garage Grande, Deinhardsteingasse 12-14 / Ecke Abelegasse, 1160 Wien
Galerie
Weiterführende Info
David Reumüller, * 1979 in Gaal, lebt in Graz und Wien.