Im isolierten Raum erarbeiteten mehrere (inhaftierte) Frauen ihre Biografien und produzierten die Puppen. Im Lauf des Arbeitsprozesses wurde eine Biografie ausgewählt, die durch eine Serie von Puppen artikuliert wurde (jeweils ein Satz pro Puppe). Die Anzahl der Puppen pro Serie hing von der Anzahl der Sätze ab. Die Puppenserien wurden vorübergehend durch eine Kunstinstitution angenommen und bekamen somit einen Platz im kulturellen Raum (die Wiener Biografien waren inner- und außerhalb des Kubus sicht- und hörbar). Hier fand auch eine Austausch mit Experten statt; Ansatzpunkte und Fragen, die das Projekt aufwarf, wurden diskutiert.
Drop-off bezeichnete den Akt der Installation von TBDWBAJ im öffentlichen Raum. Die Puppen einer Serie wurden separat an verschiedenen öffentlichen Orten, die zum Lebensbereich Drogenabhängiger gehören, ausgesetzt („dropped“) und ohne weitere Aufsicht zurückgelassen. Sie wurden durch die BewohnerInnen bzw. BesucherInnen einer Stadt angenommen oder abgewiesen, ignoriert oder zerstört.
Im virtuellen Raum entstand die Sammlung der Biografien als Archiv einer konstant wachsenden europäischen Outcastgemeinschaft. Im Lauf des Projekts wurde der Vergleich kultureller, politischer und sozialer Unterschiede und Übereinstimmungen in diversen Ländern möglich.
Kubus EXPORT – Der transparente Raum, Lerchenfelder Gürtel / Gürtelbrücke 48, 1080 Wien
Künstlerin
Ulrike Möntmann
Geboren in Osnabrück (DE), lebt und arbeitet in Amsterdam (NL).
ulrikemontmann.nl
Partner und Förderer
Justizanstalt Wien Favoriten, Universität für angewandte Kunst Wien, VIEW Vision Entwicklung Westgürtel Wien, Niederländische Botschaft Wien, Drogenkoordination Wien, Justizministerium, BKVB Fund, Amsterdam, Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam, WochenKlausur