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Wettbewerb

Raum für Frauen: Vergangenheit gestalten – Zukunft zeigen. Drei Interventionen im öffentlichen Raum in Wien NeubauWettbewerbssiegerin: Iris Andraschek

Raum für Frauen: Vergangenheit gestalten – Zukunft zeigen. Drei Interventionen im öffentlichen Raum in Wien Neubau

Im öffentlichen Raum in Wien ist das Geschlechterverhältnis bzw. die Repräsentation von Frauen gemessen an ihrem tatsächlichen Anteil an der Gesamtgesellschaft ähnlich schlecht wie in der Kunst. Alleine im 7. Bezirk tragen von insgesamt etwa 70 Straßen- und Ortsbezeichnungen 28 Flurnamen bzw. geographische Bezeichnungen, 26 Männernamen und fünf Berufsbezeichnungen. Nur zwei tragen die Namen von Frauen. Von den sieben ausgewiesenen Denkmälern im öffentlichen Raum, die im Denkmalamt aufscheinen, erinnert nur eines an eine Frau, nämlich an die Schauspielerin Hansi Niese (1875 - 1934). Es gibt kein von einer Künstlerin gestaltetes Objekt im öffentlichen Raum im Bereich des Bezirks Neubau. Die Gesamtgesellschaft setzt sich dagegen aus ca. 51,3% Frauen und 48,7% Männern zusammen. Frauen haben in der Vergangenheit als Künstlerinnen, Lehrerinnen, Geschäftsfrauen, Wissenschaftlerinnen etc. das Leben im Bezirk geprägt. Viele unserer heutigen Errungenschaften – wie z.B. Schulbildung für alle Klassen und Geschlechter – gehen auf energisches, visionäres und entschiedenes Engagement von Frauen zurück. Dennoch werden sie in den großen Geschichtsdarstellungen gerne vergessen, tauchen nur selten in der persönlichen Erinnerung und fast nie symbolisch in Form von Denkmälern oder als Straßenbezeichnungen im öffentlichen Raum auf. Sie verschwinden unsichtbar.

Ziel des Projektes war es, den Anteil an Frauen, die die Gesellschaft aktiv mit gestaltet haben, zu erkennen und sichtbar zu machen. Mit dem Kenntlichmachen der Orte, an denen sie gelebt und/oder gearbeitet haben, sollte sowohl ihre Arbeit selbst als auch ihre Verbindung zum Bezirk dargestellt werden: Frauen als Knotenpunkte in der Gesellschaft, als aktiv Handelnde und Gestaltende an bis heute lebendigen Schnittpunkten im Bezirk. Die Herausforderung bestand darin, gleichzeitig „zu erinnern“ und eine Verbindung zur Gegenwart zu schaffen. An drei Orten im Bezirk sollten einander ähnliche, sichtbare Interventionen geschaffen werden, um die Lebensdaten, aber auch das Werk der einzelnen zu erinnernden Frau, zu vermitteln. Die Interventionen sollten sowohl einladen innezuhalten, als auch den Raum als „Frauenraum“ definieren und in der Gestaltung als zusammengehörig erkennbar sein.

Als Siegerprojekt des Wettbewerbs ging Tell these people who I am von Iris Andraschek hervor.

Ort

Drei Orte im 7. Bezirk

Weiterführende Info

Wettbewerb
Raum für Frauen: Vergangenheit gestalten – Zukunft zeigen. Drei Interventionen im öffentlichen Raum in Wien Neubau

Auslober
Unterausschuss für Kunst im offentlichen Raum, Wien Neubau

Geladene Künstlerinnen
Iris Andraschek (AT), Martina Braun (AT), Michela Ghisetti (IT), Barbara Musil (AT), Edith Payer (AT) und Katharina Struber (AT)

Jury
Christa Benzer, freie Journalistin
Ursula Berner, AG des „Unterausschusses für Kunst im öffentlichen Raum“ und Vorsitzende der Kulturkommission Neubau
Thomas Blimlinger, Bezirksvorsteher des 7. Wiener Gemeindebezirks
Gerd Buchinger, AG des „Unterausschusses für Kunst im öffentlichen Raum“ und Bezirksrat des 7. Wiener Gemeindebezirks
Madeleine Reiser, ehemalige Stellvertretende Bezirksvorsteherin des 7. Wiener Gemeindebezirks
Bernadette Ruis, Kuratorin des Projekts
Christine Schiller, AG des „Unterausschusses für Kunst im öffentlichen Raum“ und Bezirksrätin des 7. Wiener Gemeindebezirks
Eva Sibitz, AG des „Unterausschusses für Kunst im öffentlichen Raum“ und Bezirksrätin des 7. Wiener Gemeindebezirks
Anna Steiger, 2003–2011 Vizerektorin für Personal, Ressourcen und Frauenförderung an der Akademie der bildenden

Wettbewerbssiegerin
Iris Andraschek
*1963 in Horn (AT), lebt und arbeitet in Wien.
irisandraschek.com

ZUM SIEGERPROJEKT

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Raum für Frauen: Vergangenheit gestalten – Zukunft zeigen. Drei Interventionen im öffentlichen Raum in Wien NeubauWettbewerbssiegerin: Iris Andraschek

Zeitraum

März 2010 bis Herbst 2011

Vermittlung - Veranstaltungen