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Kunst-Polit-Mobil: Lektionen über politische VerführungSusi Rogenhofer

Kunst-Polit-Mobil: Lektionen über politische Verführung

Diesen Herbst startet KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien mit dem künstlerischen Vermittlungsformat „WIR MÜSSEN REDEN“, in dem Künstler*innen auf niederschwellige Weise mit Menschen im öffentlichen Raum ins Gespräch kommen. Dabei gilt es, der Kunst eine aktive Rolle an der Gestaltung von Stadt und ihrer Identität zu geben sowie die Funktion des öffentlichen Raums als Ort des kulturellen und gesellschaftspolitischen Diskurses zu (re)aktivieren.

Das erste Projekt in der Reihe ist die künstlerisch-wissenschaftliche Veranstaltung der Künstlerin Susi Rogenhofer. Unter dem Titel „Kunst-Polit-Mobil: Lektionen über politische Verführung“ rückt sie einen Nachmittag dem Themenkomplex Populismus, Verschwörungsrhetorik und demagogische Narrative zu Leibe. Im direkten Vorfeld zur Nationalratswahl 2024 sollen diese Mechanismen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Bürger*innen in Form einer diskursiven Installation öffentlich besprochen und dekonstruiert werden.

„Kunst-Polit-Mobil: Lektionen über politische Verführung“ am Meidlinger Platzl ist angelehnt an eine Wahlkampfveranstaltung. Vor einer mobilen Bühne laden Biertischgarnituren zum Verweilen ein. Die Biertische sind mit Tischdecken aus Stoffen mit Mustern unterschiedlicher Kulturen gedeckt. Es werden Freigetränke ausgegeben. Auf zwei Leinwänden an Bauzäunen Richtung Niederhofstraße wird eine zweiteilige filmische Arbeit von Rogenhofer gezeigt: Auf einer Leinwand sind Menschenmassen in unterschiedlichen Kontexten, wie Veranstaltungen oder Demonstrationen zu sehen, auf der zweiten Leinwand Portraits von unterschiedlichen Menschen, die in Österreich leben. „Wer ist das Volk?“ fragt die Künstlerin und „Gibt es so etwas wie DAS Volk?“.

Walter Ötsch und Andreas Peham diskutieren unter der Moderation von Sebastian Panny die Themen Populismus und Demagogie.

Betina Aumair leitet einen Workshop zu Verschwörungstheorien. Details zum Inhalt:

„Glauben Sie an die Wahrheit? Verschwörungserzählungen DIY“
Ein Workshop für alle, die wissen wollen, wie Verschwörungserzählungen funktionieren und warum sie so attraktiv für Populist*innen sind.

„Unsichere Zeite begünstigen die Entstehung von Verschwörungserzählungen. In gewisser Weise erleichtern sie uns das Leben, denn sie bieten vermeintliche Erklärungen und Antworten für komplexe Sachverhalte und geben somit ein Stück weit Sicherheit zurück. Verschwörungserzählungen sind dabei aber mehr als lediglich kuriose Hirngespinste, sie stellen mit ihrem Schwarz-Weiß-Denken und ihren Feindbildern eine Gefahr für die Demokratie dar. Nicht umsonst sind Verschwörungserzählungen auch so attraktiv für (rechts)Populistische Parteien und Bewegungen.
Verschwörungsmythen sind weder kompliziert noch aufwändig, denn sie bestehen aus den immer gleichen Zutaten. Was die Zutaten genau sind und wie Verschwörungserzählungen funktionieren, finden wir gemeinsam heraus, indem wir selbst Verschwörungserzählungen herstellen. Allerdings mit den Spielregeln: keine Beleidigungen, keine verletzende Sprache, keine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – denn wir wollen dem Populismus nicht in die Hände spielen, sondern offenlegen, wie (Rechts)Populismus und Verschwörungserzählungen zusammenwirken.“ (Betina Aumair)

Ort

Meidlinger Platzl, 1120 Wien

Weiterführende Info

Betina Aumair: Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Radikalisierungs- und Extremismusprävention

Sebastian Panny: Journalist bei MOMENT Magazin

Andreas Peham: Mitarbeiter des DÖW – Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, Forschung, Monitoring und Dokumentation im Arbeitsbereich Rechtsextremismus und Aktion gegen Antisemitismus

Susi Rogenhofer: bildende Künstlerin, Elektronikmusikerin, Kulturarbeiterin, Kunst- und Kulturvermittlerin, DJ (u.a. unter dem Synonym Sweet Susie), Clubveranstalterin, Vorstandsmitglied der IG Kultur Wien

Walter Ötsch: Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (HfGG) Koblenz, zusammen mit Nina Horaczek Autor des Buches „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“

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Zeitraum

28. September 2024

U6 Niederhofstraße

Vermittlung - Veranstaltungen