Kunst im öffentlichen Raum versteht sich zunehmend als Arbeit an der Gemeinschaft und hat sich als solche längst zu einer eigenständigen künstlerischen Disziplin entwickelt. Um diese zu stärken, bietet das KÖR Wien Curators in Residence-Programm 2024 für Kurator*innen mit Fokus auf dem öffentlichen Raum erstmals zwei Residencies in Chisinau und New York.

Das Programm ist eine Kooperation der Kunst im öffentlichen Raum GmbH mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA). Es richtet sich an Kurator*innen, deren zentrales Interesse dem öffentlichen Raum als Gesellschaftsraum und der Entwicklung neuer künstlerischer Perspektiven wie innovativer Modelle – von partizipativen oder kollaborativen Formaten bis hin zu Strategien des vernetzten oder diskursiven Handelns – gilt. Ziel des Programms ist die Förderung zukunftsorientierter kuratorischer Praxis, Forschung und Diskurse sowie nachhaltiger internationaler Vernetzung.

In den jeweils dreimonatigen Aufenthalten haben die Kurator*innen Anschluss entweder an das Österreichischen Kulturforum New York oder an die Österreichische Botschaft in Chisinau. Bewerben können sich Kurator*innen mit einer fachspezifischen Ausbildung oder einer entsprechenden Befähigung und einem Wien-Bezug.

Mit Sarah Klimbacher (Chisinau) und Ursula Maria Probst (New York) wurden von einer mit Expert*innen besetzten Jury zwei Kuratorinnen ausgesucht, deren Konzepte gesellschaftlich essenzielle Fragestellungen zum Inhalt haben. Sie erfüllen die Kriterien des Residence-Programms mit zukunftsweisenden Projekten, die das Potential haben, auch wertvolle Impulse für die Stadt Wien zu setzen.

Sarah ­ Klimbacher wird sich mit den lokalen kulturellen Akteur*innen vernetzen und in Chisinau auf Spurensuche nach öffentlichen Frei- und Diskursräumen und deren Nutzung im Hinblick für einen emanzipatorischen kollektiven Prozess – im Besonderen aus einer feministischen Perspektive – gehen.
Mit dem Projekt „Get Care Now“ trifft Ursula Maria Probst als Kuratorin, die seit vielen Jahren engagierte Aufbau- und Vernetzungsarbeit in Wien leistet, einen Nerv der Stadt New York. Probsts Recherche zu künstlerischen Initiativen für Kinder und Jugendliche in New York ist vor dem Hintergrund der wachsenden Bevölkerungsgruppe von Immigrant*innen in der Stadt – darunter sehr viele Kinder – hochaktuell.