Von 26. August bis Mitte September erklärt Claudia Bosse mit ihrem theatercombinat eine urbane Brache im zehnten Wiener Gemeindebezirk hinter dem Hauptbahnhof zum urbanen künstlerischen Labor. Mitten in der Stadt wird eine 2500 Quadratmeter große, mit Gräsern und Disteln bewachsene und von Schienen und Straßen eingerahmte Freifläche (zwischen Karl-Popper-Straße und Alfred-Adler-Straße) zum Austragungsort von bildnerischen, performativen und akustischen Interventionen.

haunted landscape/s ist eine Serie von genreübergreifenden Interventionen im öffentlichen Raum, in denen sich Claudia Bosse seit Mai 2024 an unterschiedlichen Orten mit gefährdeten Landschaften, deren Mythen, Erzählungen und Erfahrungen beschäftigt. Im Zentrum steht unser Planet und dessen gewaltige, vom Menschen ausgelöste globale Transformationen. Die Regisseurin, Choreografin und Künstlerin geht der Frage nach, wie wir mit diesem Planeten leben, wie wir ihn verstehen, und thematisiert „verwundete oder vergiftete Landschaften, deren Heilung, die Spuren der Geister und Monster, die sie bewohnen, und deren Einfluss auf die umgebenden Gemeinschaften menschlicher und nichtmenschlicher Akteure“ (Claudia Bosse).

Claudia Bosse versteht ihre raumgreifenden Choreografien als „Kunst einer temporären Gemeinschaft“, bei denen sie Mythen, Rituale, Texte und Dokumente mit Körpern, Sprache, Objekten und Chören zu raumspezifischen Stücken verschränkt. So ist auch HAUNTED LANDSCAPE on an unseen wasteland angelegt: Am 31. August wird der Komponist Günther Auer den Platz mit einem Konzert im Morgengrauen akustisch vermessen. Ab Anfang September erobert Claudia Bosse über zehn Tage das Terrain mit Teilnehmer*innen der PPS public performance school. In der Dämmerung präsentieren sie ihre performativen Interventionen – am 5.September sowie am 8. und 10. September zu den Klängen der Musikerin Katharina Ernst und ihrem Schlagzeugset.

Claudia Bosse lebt in Wien und Berlin. Die Regisseurin, Choreografin und Künstlerin leitet theatercombinat in Wien.