Die beiden Motive, die fiktive raumgreifende Riesenpflanze mit feinen Härchen und die fliegenden Fossilfragmente der Steinkoralle stehen symbolisch für unterschiedliche städtische Dynamik. Menschliche Beinbewegungen von einem Stadtteil in den anderen standen Pate für die gebogenen Pflanzenstängel. Die weit oben schwebenden Korallenfossilien verweisen auf das Ausgangsmaterial von Beton: von Steinkorallen produzierter Kalkstein. So wird der Betrachter*innenblick quasi auch ins Innere der Konstruktion geführt. Der Baustoff Beton beflügelt bis heute das Wachstum moderner Gesellschaften – insbesondere in Metropolen wie Wien. Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und die Nutzer der Straßenbahnlinie O werden durch ihre individuellen Wahrnehmungserlebnisse, das lebendige und natürliche Dekor, die spürbare optische Weitung des Raumes und die inhaltlichen Motivverweise eine komplexe Aufwertung ihres Stadtraumes erfahren.
Ort
Unterführung "Am Tabor", 1020 Wien
Galerie
Weiterführende Info
Motoko Dobashi *1976 Tokushima (JP), lebt und arbeitet in Tokio (JP) motokodobashi.com